Ausstellung

#009 MUNCH. zeitgenössische Interpretationen

Taylor Wessing, Hamburg in Kooperation mit der Galerie Holthoff, Hamburg

18.10.2024 – 30.03.2025

Ulrich Bittmann, Damien Daufresne, Katharina Gerold, Rudi Kargus, Markus Keibel, Cora Korte, Magda Krawcewicz, Mischa Kuball,  Marc Lüders, Annette Meincke-Nagy, Andreas Mühe, Andrei Pop, Dimitris Tzamouranis, Miriam Zadil und ich haben Position zu dem norwegischen Maler Edvard Munch bezogen. Er ist Vorbild, Reibungsfläche, Seelenverwandter und auch immer noch ein Wegbereiter für die zeitgenössische Kunst. Für Edvard Munch war seine Malerei Emotion, Kampf, Erlösung. Für mich gilt das ebenso.  Den bildnerischen Ausgangspunkt für die Interpretationen bilden die Grafiken ATTRACTION (1896), THE URN (1896) und WOMAN – Sphinx / Woman in three stages (1899). Sie werden ebenfalls Teil der Ausstellung sein.

In meiner 7 teiligen Zeichnung Sphinx nehme ich Bezug auf WOMAN – Sphinx / Woman in three stages.  Es zeigt drei Frauenfiguren oder eine Frau in drei Stadien ihres Lebens. Mich hat dieses Bild auf Grund seiner mystischen Ausstrahlung fasziniert. Eine klare Interpretation erscheint mir nicht möglich und auch unnötig. Es bietet verschiedene Ansätze der Lesart und damit eine breite Dimension und Bedeutung. Die drei Frauen können als Darstellungen der unterschiedlichen Lebensalter einer Frau interpretiert werden oder als „Aufspaltung der Frau in drei Wesen“. Der Titel Sphinx, nimmt Bezug auf die griechische Mythologie, in der die Sphinx, halb Frau, halb geflügeltes Untier, die Stadt Theben belagert und alle tötet, die das Rätsel der Sphinx nicht lösen können. Nur Ödipus begreift den Bezug auf den Menschen in verschiedenen Lebensaltern, eine Lösung, die ganz im Einklang mit Munchs Thema des Lebensfrieses steht, der sich vom Erwachen der Liebe in der Jugend über die Reife des Lebens bis zu Alter und Tod spannt.

Mit einer anderen Beschreibung der drei Frauen als Nornen schlug Munch den Bogen zur nordischen Mythologie, den drei Schicksalsgöttinnen in der Edda, wo Urd (Schicksal), Verdandi (das Werdende) und Skuld (Schuld) auch als Personifikationen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verstanden werden.

Eröffnung am 17. Oktober, 19 Uhr (es wird um Voranmeldung  gebeten)

Taylor Wessing
Hanseatic Trade Center
Am Sandtorkai 41
20457 Hamburg

www.galerie-holthoff.de